Verabschiedung
vom 31.05.2025
Mit weniger als 10 Jahren kam er erstmalig in seiner Grundschule mit dem Töpfern in Kontakt. Im anschließenden Sommerkurs bei Gudrun Sochorik wurde seine Begeisterung verstärkt. Hier konnte er was zum Anfassen aus eigener Intuition heraus herstellen und mit nach Hause nehmen. So nahm die Sache ihren Lauf, am 1.3.2014 wurde er MTK-Schüler im Fach Keramik, das regelmäßig wöchentlich im Kunstkeller angeboten wird.
Nun konnte er sich ausprobieren, das Material “Ton“ mit seinen vielfältigen Möglichkeiten kennenlernen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen und somit die Geheimnisse der Töpferkunst erkunden. Im Laufe der Zeit entstanden aus seinen Ideen, seinen geschickten Händen, seiner Ausdauer und Kreativität vielfältige Kunstwerke, die von allen bestaunt wurden.
Über die Jahre hinweg und während der anstrengenden Monate des Abiturs blieb er dem Töpfern treu und kam regelmäßig zum Unterricht. Er schätzte nicht nur, dass man hier im Kurs mit anderen gemeinsam lernen und arbeiten und sich bei anderen etwas abgucken konnte, sondern auch die nette, kameradschaftliche Atmosphäre aller Teilnehmer. Höhepunkte der 11jährigen Ausbildung im Töpfern waren die Teilnahme an Workshops in Tschechien und an einer Gemeinschaftsausstellung zu den Kulturtagen in Freital. Seine aus Ton gefertigte Lokomotive im Westernlook war das Highlight und der Leitspruch unserer Ausstellung “Mit Volldampf voraus“, wo er in einem Vortrag über die Fertigung seiner Lok berichtete und viel Beifall erhielt.
Sein besonderes Interesse waren realistische Arbeiten, wie z.B. neben der Lokomotive ein Moped und eine Seilbahn aus Ton. Kein Wunder, dass es ihn beruflich weniger zur Kunst als mehr zur Technik zog, denn nun studiert er Maschinenbau. Aber auch dabei kann ihm die jahrelange Erfahrung beim Töpfern zugutekommen, denn seine räumliche Vorstellung wurde beim keramischen Gestalten über die 11 Jahre sehr gut geschult.
Nun beendet Richard aus zeitlichen Gründen die Teilnahme am Keramikkurs, will sich aber ab und zu mal zeigen, denn die Arbeit mit Ton wird ihm fehlen. Rückblickend meint er, dass er manchmal geradezu süchtig war, wieder etwas Neues zu kreieren. Auch hat ihm geholfen, nach dem täglichen Schulstress mal runterzukommen und abzuschalten.
In der letzten Unterrichtsstunde wurde er von Musikschulleiter Sebastian Dolata, von seiner Lehrerin Gudrun Sochorik und dem ganzen Keramikkurs feierlich verabschiedet.