Pressemitteilung

vom 08.09.2016

Fast 90 Prozent der MTK-Schüler wollen am Hauptsitz im Bürgerhaus Bannewitz und an den Außenstellen Kreischa, Rabenau und Tharandt lernen, ein Instrument zu spielen. „Bei den Kindern ist es so, dass vor allem das gemeinsame Musizieren eine große positive Wirkung hat“, sagt Werner. Zudem, und das würden mehrere Studien belegen, mache es schlauer, wenn man ein Instrument spielt. Das zieht offenbar.

Und es kostet Geld, auch wenn viel gefördert wird. Dennoch schwimmt der Verein nicht in Geld. Er muss immer wieder abwägen, was geht – und was nicht. Rund 700 000 Euro pro Jahr stünden parat. Dieses Budget werde zu 50 Prozent über die Entgelte für den Musikunterricht gestemmt, hinzu kommt Geld von Kulturraum, Freistaat und 22 000 Euro von der Gemeinde.

Der Großteil des Budgets fließt in die Bezahlung der 50 Lehrer der MTK, die Hälfte ist fest angestellt, die anderen sind Honorarkräfte. Trotz steigender Nachfrage mangelt es nicht nur an der Schule bei einigen Instrumenten an studierten Lehrkräften. So etwa auch beim beliebtesten Instrument an der Musikschule, der Akustikgitarre. Die Hauptgründe: Manches wird nicht – mehr – an Hochschulen unterrichtet. Und darüber hinaus schrecke die Lohnaussichten manche ab, Musiklehrer zu werden, ist sich Irmela Werner sicher.

Vision bei Musicals verwirklicht

Über das Engagement der Lehrer an der MTK kann sich die Leiterin nicht beklagen. Im Gegenteil. Egal ob in Tanzkursen, Musikunterricht oder im Keramikkeller: Die Lehrkräfte stecken viel Herzblut in Aktivitäten der Schule, vor allem bei den Musicals. Alle zwei Jahre führt die MTK eigene Stücke auf, bei denen Schüler und Lehrer aus allen Schulbereichen beteiligt sind.

„Chor, Band und Solisten sind dabei, die Kunstsparte fertigt Bühnenbilder, die Tanzgruppen treten auf“, sagt Irmela Werner. Hier werde verwirklicht, was sich der Verein vor 15 Jahren vorgenommen hat.

„Wir wollten nicht nur Musik anbieten, sondern es sollten alle Künste eingebunden werden“, erklärt die Leiterin die Vereinsvision. Die 65-Jährige aus Rabenau ist eng mit dem 2001 gegründeten Verein verbunden, hatte auch die Idee der Zusammenarbeit mit drei Musikschulen in Italien, Frankreich und Österreich über ein europäisches Projekt. Gemeinsame Konzerte und gegenseitige Schülerbesuche seien Höhepunkte der bisherigen Vereinshistorie gewesen.

Einst arbeitete die Musiklehrerin an der früheren Freitaler Pestalozzi-Schule und in Bannewitz. 1998 wechselte sie an die Musikschule der Gemeinde und gibt noch immer Gitarrenunterricht. Nach Querelen mit der Leitung der damaligen Einrichtung schloss die Gemeinde die Musikschule.

Unter der Führung des Vorsitzenden, Musikprofessor Hartmut Zabel, sowie Irmela Werner und mit vielen Helfern wurde die MTK 2001 als Verein gegründet. Stolz ist die Leiterin vor allem auf die verschiedenen Ensembles, die seither entstanden sind. Sie seien ein Markenzeichen der MTK. Es gibt zum Beispiel Streich- und Blasorchester, es gibt Behinderte, die zusammen musizieren – und seit dieser Woche treffen sich auch Schlagzeugschüler in der Gruppe „Thrash Drummer Boys“.

Unter der Leitung von Michael Gramm trommeln die Jungs auf Regentonnen. Dieses Thrash-Drumming hatte Werner bei einem Musikschulkongress in Mainz kennengelernt, fand die Idee gut, konnte auch ihren Kollegen Gramm dafür begeistern.

Bei der Präsentation der MTK zum Jubiläum am 18. September anlässlich des Motocross-Spektakels „Boderitzer Wiesn“ tritt die Combo erstmals auf. Bei dem Festakt ab 15 Uhr im Festzelt am Real-Markt Bannewitz musizieren auch die Blas- um Streichorchester von der MTK. Sie spielen „Oh Fortuna“ aus Carmina Burana von Carl Orff.

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