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Hier ein Bericht von Tobias Meile, Mitglied des MTK-Gitarren-Ensemble "Banda Corda"

Schon Wochen oder wohl eher Monate bevor wir, das heißt das Bannewitzer MTK-Gitarren-Ensemble "Banda Corda" und diesmal zusätzlich die Streichergruppe der Musikschule, uns auf den Weg nach Eppan machten, war die Vorfreude unermesslich groß. Der Kontakt mit der Eppaner Musikschule ist fast schon historisch und besteht mittlerweile länger als ein Jahrzehnt und so ist die feste Bindung und der gegenseitige Besuch Tradition geworden.

Zusammen mit den Südtiroler Gitarristen wurden im Voraus per Fernkontakt schon über Monate hinweg umfassende Stücke eingeübt, um diese dann beim Konzert in der Kulturstadt darzubieten.

Am Mittwoch, dem 13.04., war es dann endlich so weit: Am Abend begann die Abfahrt gen Süden. Die mehr als zehn Stunden lange Busfahrt trübte unsere heitere Stimmung keineswegs und so kam es, dass wir trotz des eher minder ausfallenden Schlafintervalls gut gelaunt und voller Energie am Donnerstagmorgen in Südtirol ankamen. Nach kurzer Erholungspause, der Begrüßung durch die Leitung der Musikschule vor Ort mit Rundgang durch das erhabene Kloster als Räumlichkeit für Musikschule und Unterkunft und einem köstlichen Mittagessen im Eppaner Hof begannen nachmittags die ersten Proben. Dort machten sich erstmals starke Anzeichen von Müdigkeit breit. Nur ungewohnte ein bis zwei Stunden Schlaf für einen derart anstrengenden Ausflug sind eben kein Leichtes. Der Tag verlief ansonsten ruhig, Kontakt mit den ansässigen Gitarristen blieb vorerst aus, allerdings bot sich uns die ungewöhnliche Möglichkeit einem atemberaubenden Konzert in Zusammenhang mit der Junior Academy Eppan beizuwohnen, welches uns die Sprache verschlug und gleichzeitig für neue Bekanntschaften sorgte mit einigen der besten jugendlichen Pianisten/Pianistinnen der Welt.

Der nächste Tag startete mit einem hervorragenden Frühstück in Bar 'Karin', damit wir uns stärken konnten für unseren Ausflug auf die Seiser Alm und einer anschließenden Wanderung durch die wundervolle Natur der Dolomiten. Das Wetter bereitete bereits die Grundlage für eine schöne Bergtour und weite Sichten waren garantiert.

Nachmittags gab es dann das erste Zusammentreffen mit den beteiligten Gitarristen aus Südtirol. Die gemeinsamen Proben unter Leitung von Helga Bohnstedt aus Eppan und Maik Richter aus Bannewitz am frühen Abend bereiteten uns optimal auf das anstehende Konzert am Samstag vor. Es wurden nun abschließend alle Feinheiten aufeinander abgestimmt, sodass dem erfolgreichen Auftritt nichts mehr im Weg stand.

Der zwischenmenschliche Kontakt blieb von beiden Seiten allerdings eher kühl und sehr verhalten. Ich persönlich hätte mich sehr über mehr gemeinsame Aktivität zusammen mit den Gitarristen unserer Partnermusikschule gefreut, um diese besser kennenlernen zu können und neue Kontakte zu knüpfen.

Das abendliche Essen im Eppaner Hof war wie gewohnt sehr gut und aufgrund der hervorragenden Gruppendynamik war der Abend gemeinsam mit den Anderen äußerst unterhaltsam und heiter. Wir hatten immer eine Menge Spaß gemeinsam, denn derartige Ausflüge schweißen zusammen.

Am Samstag war es dann endlich soweit: der große Auftritt im bewunderungswürdigen Kultursaal St. Michael/Eppan. Der Saal bietet Platz für mehr als 500 interessierte Zuhörer bzw. Zuschauer und hat neben der beachtlich ausgestatteten Bühnentechnik eine einzigartige Atmosphäre zu bieten. Eine derartige Räumlichkeit für Konzerte, Bühnenstücke und anderweitige Auftritte ist genau das, was uns in unserer reizvollen Heimat noch fehlt und den kommunalen Umfang vervollständigen würde.

Am Abend vor dem Konzert waren die Meisten merklich aufgeregt, aber um unsere Nerven ein wenig zu schonen, gab es vormittags einen kurzfristigen Ausflug in die Landeshauptstadt Bozen. Dort schlenderten wir über die verschiedenen Märkte, aßen Eis, trafen Freunde aus der Gegend und genossen die Sonne.

Der Auftritt später war trotz des ein oder anderen Verspielers ein guter Erfolg und nahm uns im Nachhinein eine Last von den Schultern. Es war definitiv einer der Höhepunkte und hinterließ bei allen positive Eindrücke. Ebenso wie die schmackhafte Spezialität, die wir vor der Rückfahrt als letztes Abendessen einnahmen: Pizza.

Der Ausflug nach Eppan war eine wesentliche Bereicherung für unser Gitarren-Ensemble als Gruppe an sich, aber auch für jeden einzelnen persönlich. Die Stimmung war konsequent ausgezeichnet, wir waren voller Vorfreude und alle Erwartungen wurden weitestgehend erfüllt. Mir hat es sehr gut gefallen und ich würde diese einzigartige Erfahrung nicht missen wollen. Auch, da ich die Möglichkeit hatte jemanden wiederzutreffen, mit welchem der Kontakt sonst nur schwer möglich ist und auf Benachrichtigungsdiensten beruht.

Allem in allem war die Konzertreise viel mehr als nur eine "Konzert"-Reise. Sie war eine Reise voller Emotionen, Glück, neuen Bekanntschaften und Lebensfreude.
Wir sind alle froh an einer solch wunderbaren Tradition teilhaben zu können und sagen "Grazie" für diese tolle Möglichkeit und wollen uns herzlich bei allen bedanken, die uns das ermöglicht haben.

Bis zum nächsten Mal, das hoffentlich schon bald kommt! Tobias Meile 

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