14 junge Spieler traten zum Konzert an, Jungen und Mädchen von 7 bis 17 Jahren. 21 Kompositionen von 15 Komponisten wurden vorgetragen, am klanglich erstklassigen Steinway-Flügel, an dessen Finanzierung noch gearbeitet wird. Die Leiterin der Abteilung Klavier, Frau Prof. Sabine Klinkert, erläuterte die Stücke ein wenig, damit die Zuhörer Sinn und Zweck und Schwierigkeit der Kompositionen besser verstehen konnten.

Das Schülerkonzert begann ein erst 7-jähriger Schüler, der noch ein Kindergartenkind ist und seine 2 Stücke mutig und tapfer fehlerfrei vortrug. Und viel Beifall dafür bekam. Die „älteste“ Pianistin mit 17 Jahren trug ein Stück von Christian F.P. Kram über den russischen Komponisten Skrjabin vor, das melodie- und strukturfrei war und höchste Konzentration verlangte. Skrjabin sah in seinem Geiste Farben, die er in Töne umsetzte, daher die ungewohnte Klangstruktur. Geschmackssache, wie alles in der Kunst.

Alle bekamen viel Beifall für Mühe und Erfolg und eine Rose. Nach ca. 1 Stunde war der Schülerteil des Konzertes beendet, für die Pause hatten Kräfte der Schule ein leckeres kaltes Büffet angerichtet, das ein Gaumen- und Augenschmaus war.

Nach der Pause trat der Meister an: Dr. Florian Uhlig, seit 2014 als Professor für Klavier an die Hochschule für Musik in Dresden berufen, nachdem er schon Meisterkurse in Großbritannien, Kanada, Hong Kong, Südkorea, China und der Schweiz gab. Mit namhaften Orchestern in aller Welt konzertierte er schon. Außerdem als Solist und als Kammermusiker und als Liedbegleiter.

Er spielte Robert Schumanns „Kinderszenen“ op. 15, Johann Nepomuk Hummels „La bella capricciosa“ op. 55 und aus Robert Schumanns „Kreisleriana“ ausgewählte 3 Teile. Kraftvoll, leidenschaftlich, sehr dynamisch, natürlich ohne Noten, alles aus dem Kopf, was sicher Schüler und Eltern sehr beeindruckt haben dürfte. Am Ende sah man es den Schülern und manchen Eltern an: sie waren vor Aufregung und Anstrengung ziemlich erschöpft und am Ende ihrer Kräfte.

Das Konzert im Saal erfuhr eine Ergänzung: da es der erste Warme Frühlingsabend mit 24 Grad war, stieg auch die Wärme im Saal, und die vorsorglich wegen des Straßenlärms vorher geschlossenen Fenster wurden doch etwas geöffnet. Das erkannte eine Amsel und zwitscherte dazu ihr Naturkonzert, sodass wir also zwei Konzerte hören konnten. Welch eine schöne Gabe der Natur.

Zum Schluss hat die Leiterin der Schule, Frau Irmela Werner, allen Beteiligten gedankt und auf die nächsten Höhepunkte hingewiesen:

Am 23.9.2017 findet im Schloss Nöthnitz die Darstellung eines lebenden Bildes von Theobald Oer „Winckelmann im Kreise der Gelehrten in der Nöthnitzer Bibliothek“ statt mit Musik der Barockzeit, dargeboten von Kräften der MTK, Bannewitzer Bürgern und internationalen Solisten. Anlass ist der 300. Geburtstag von Johan Joachim Winckelmann, der 6 Jahre lang in der Bibliothek des Reichsgrafen Heinrich von Bünau arbeitete und den Bestand von ca. 42.000 Bänden geordnet hat.

Das wird für Bannewitz und die MTK ein kulturelles Großereignis werden!

Hellmut Seidel

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