Dankeschön-Veranstaltung für alle Weihnachtsmarkthelfer in der Schäferei Drutschmann
vom 18.01.2012
Wir, das sind die Organisatoren und Mitgestalter des alljährlichen wiederkehrenden, aber nicht selbstverständlichen charmanten Kunstmarktes am zweiten Adventswochenende auf Schloss Nöthnitz. Denn alle Mitstreiter sind damit ehrenamtlich befasst und sehen dieses als ihre bürgerliche Frohseinsinitiative an, die weit über die Grenzen der Gemeinde hinausreicht. Und dafür gebührt allen ein besonderes Dankeschön.
Wir trafen uns diesmal in der Schäferei und Spinnstube Drutschmann im Ortsteil Reichstädt, von Dippoldiswalde. Die Drutschmanns mit dem Wollsortiment sind seit Jahren fester Bestandteil des Angebotes auf dem Weihnachtsmarkt. So haben wir sozusagen einen Gegenbesuch abgestattet. Ich kann dem verehrten Leser diese Einrichtung nur empfehlen. Wer es noch nicht weiß, hier handelt es sich um einen ökologischen wirtschaftenden Familienbetrieb und Direktvermarkter von Schäfereiprodukten wie Fleisch und Wolle. Das mit der Wolle kannten wir ja schon. Doch die wertvollen Erläuterungen über die schwere aber kulturell wertvolle Arbeit der Schäferfamilie fesselten alle Anwesenden. So werden umfangreiche Kursprogramme rund um Wolle und Natur „Lernort Bauernhof“ bei Projekttagen für Schulklassen durchgeführt. Für Interessengruppen jeden Alters gibt es Schauvorführungen, Verkostungen und Wanderungen mit dem Schäfer zu den Schafkoppeln und Bergwiesen. Die Verkostung aus der Hausschlachtung hat es mir besonders angetan und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen. Neben dem Effekt einer gesunden und naturbezogenen Ernährung beeindruckte mich die familiäre Zusammengehörigkeit auf der Basis der fachkundigen Zusammenarbeit. Denn alle Familienmitglieder haben in der Landwirtschaft gelernt und studiert und bringen sich entsprechend ein. So leisten sie für den Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft im oberen Erzgebirge und für die Kultur der zwischenmenschlichen Beziehungen einen großen Beitrag. Wo sonst kann man denn noch gut funktionierende Großfamilien erleben als in der Landwirtschaft. Das intensive Zusammenleben von Mensch und Tier ist auch fast verloren gegangen. So tragen artgerechte Tierhaltung und das Wohlfühlen der Menschen unmittelbar zum kulturellen Wertebewusstsein bei. Der Kleinbetrieb ist für mich ein Beispiel für die gegenwärtige Diskussion über die industrielle Massentierhaltung und die sich immer mehr verbreiternden Aktivitäten, alte und robuste Rassen herauszuzüchten. Wer möchte, kann sich im Hofladen oder bei den kreativen Angeboten überzeugen lassen. Eine, wie ich glaube, besonders für Kinder wichtige Kulturveranstaltung.
Traditionell wurden von den Helferinnen und Helfern des Weihnachtsmarktes wieder heimische Köstlichkeiten aufgetischt, die allen vorzüglich mundeten. Viel wichtiger aber ist, dass in der Schlussrechnung ein einträglich Sümmchen zusammengekommen ist, um das geplante Klavier für die Musik-, Tanz- und Kunstschule irgendwann anschaffen zu können.
Werner Pohle
- Vortrag Frau Drutschmann
- Spinnstube
- Wolle mit Naturfarben