Am nächsten Morgen begann das Austauschprogramm in der Musikschule Eppan. Zuerst wollten wir die Struktur und die gesamte Schule kennenlernen. Besonders interessant das Schulleben in der Coronaphase. Nachmittag hospitierte ich in der Geigeklasse. Auch in Südtirol haben die Lehrer das Problem, Schüler zu motivieren. Aber mit entsprechender Motivation klappt das. Mit dem Lehrer kam es im Anschluss zu einem intensiven Erfahrungsaustausch, besonders im Lehrbereich Geige und Bratsche.

In den nächsten Tagen führen wir je zu einem Musikschulbesuch nach Kaltern und Terlan. Die sehr gut eingerichteten und großzügig aufgeteilten Räumlichkeiten im Musikschulgebäude waren für mich sehr beeindruckend. Kaltern hatte ein sehr altes und geschichtsträchtiges Schulgebäude. In Terlan was es ein Neubau mit entsprechenden Räumen für einen guten Gruppenunterricht. In der Musikschule in Terlan haben die Kollegen auch gemeinsame Pausen, in welcher die Lehrer sich wiedersehen und austauschen können. Das ist an Musikschulen eigentlich nicht üblich. Leider fehlt den Kindern jedoch die Zeit für eine regelmäßige Orchesterprobe. So wird für ein Orchester nur in einem jährlichen Projekt zusammengestellt. Da können wir in Bannewitz sehr stolz auf unsere Orchester sein.

Da mich auch die Hospitation in anderen Fachbereich interessiert hat, habe ich das Fach Klavier besucht. Viele Schüler lernen zwei Instrumente in einem Haupt- und Nebenfach sowie Musiktheorie. Das ist aus meiner Sicht ein optimales System der Musikpädagogik.

Am letzten Tag konnte ich noch bei einer anderen Geigeklasse hospitieren. Sehr interessant fand ich, dass alle Schüler dieser Klasse ohne Schulterstütze Geige spielen. Dieses Thema ist seit 30 Jahren weltweit ein sehr diskutiertes Thema. Über dieses Thema konnte ich mich auch mit dem Lehrer austauschen, was für Schüler besser sein könnte.

Als letzte Station kurz vor der Heimreise haben wir noch die Musikschule in Brixen besucht. Eine Musikschule, die optisch einen Hochschulcharakter hat. Das habe ich in meinem Leben zum ersten Mal gesehen. Mit einem so großzügig und funktional konzipierten Schulgebäude kann man die optimale Musikausbildung ermöglichen.

Die Fortbildungsreise war für mich eine sehr gute Möglichkeit, auch andere Musikschulen kennen zu lernen. Ich konnte viel neues Wissen gewinnen und mit Gleichgesinnten austauschen. Ich freue mich auf die nächste Austauschreise.

Hyoung Ran Kim, Lehrerin für Geige und Bratsche

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