Sächsische Zeitung vom 11.6.2016

vom 11.06.2016

.. – wie musikalischer Früherziehung für Babys ab einem Alter von zwei Monaten oder mentalem Training während der Instrumentalstunden – bietet die Musik-, Tanz- und Kunstschule auch speziellen Unterricht für Erwachsene und Senioren an. Ein erfolgreiches Konzept: „Zurzeit nutzen über 1 000 Schüler im Alter von 1 bis 80 Jahren unser Angebot“, sagt Irmela Werner, die geschäftsführende Leiterin und Lehrerin für Gitarre. Zählt man noch die Kinder mit, die beim Schulprojekt „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) mitmachen, sind es sogar rund 1 200 Schüler“, berichtet sie weiter.

Zur Gründung der Schule im August 2001 war das noch nicht abzusehen. 

„Wir steckten damals in einer schwierigen Zeit“, erinnert sich die 65-Jährige. Die bis dahin im Ort ansässige kommunale Musikschule, deren stellvertretende Leiterin Werner damals war, war gerade wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossen worden. Sie und ihre damaligen Kollegen standen somit ohne Arbeit da. Unterkriegen ließen sich die engagierten Lehrer davon aber nicht. Gemeinsam trafen sie den Entschluss, eine neue Musikschule in Bannewitz zu eröffnen.

Keine leichte Aufgabe. Nächtelang habe sie mit ihren Kollegen und den Eltern der Schüler zusammengesessen und am Programm für die neue Schule gearbeitet hat, erzählt Werner. Von der kommunalen Musikschule durfte nichts übernommen werden. Am Ende stand dann das Konzept, heute arbeitet die Musik-, Tanz- und Kunstschule auch mit anderen Schulen in Europa zusammen. Zusätzlich musste auch ein Verein gegründet werden, der die Trägerschaft der Einrichtung übernehmen konnte. Finanziert wurde der Schulbetrieb zur Hälfte aus den Zahlungen der Schüler und aus Zuschüssen der Gemeinde Bannewitz, des Landes Sachsen und dem Kulturraum. Das ist bis heute so geblieben.

Gegenüber den städtischen Musikschulen ist die Bannewitzer dadurch aber im Nachteil. Ihr stehe weniger Geld zur Verfügung. „Trotz der ständig steigenden Schülerzahlen müssen wir nach wie vor vorsichtig planen“, sagt Irmela Werner. Auch kann sie nicht allen Mitarbeitern ein festes Gehalt bieten. Ein Teil der rund 50 Lehrkräfte arbeitet daher auf Honorarbasis. „In Zukunft möchte ich gern allen Musiklehrern an der MTK eine gesicherte Existenz bieten“, so Irmela Werner . Außerdem wird der Platz im Bürgerhaus langsam knapp. In absehbarer Zeit braucht die Schule weitere Räume. Einen ersten Erfolg in Sachen Finanzen konnten die Schulleiterin und der Trägerverein bereits verbuchen. Erstmals bekommen sie in diesem Jahr vom Kulturraum höhere Fördermittel bewilligt.

Indes können die finanziellen Balanceakte Irmela Werners Freude an der Arbeit nicht trüben. Sie hat ihren Traumjob gefunden. „Das liegt nicht zuletzt auch am wunderbaren Lehrerkollegium und dem Verein, die beide hinter mir stehen“, sagt sie. Ans Aufhören denke sie noch lange nicht. Beim Sommerfest der Künste an diesem Wochenende wird auch das 15-jährige Bestehen der Musikschule gefeiert. Dazu zeigen die Schüler der MTK rund um das Bannewitzer Bürgerhaus, August-Bebel-Straße 1, ihr Können. Daneben lädt ein Kunstmarkt mit Ausstellern und Händlern zum Schauen und selbst ausprobieren ein. Ein besonderer Höhepunkt ist der Auftritt des Gitarristen Frank Fröhlich am Sonnabend. Zusammen mit den Schülern der Musik-, Tanz- und Kunstschule spielt er ab 18 Uhr ein Konzert auf der Naturbühne hinter dem Bürgerhaus. Der Eintritt ist frei.

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